Ist Steven Spielberg schuld an unserer Angst vor Haien, ist es eine Urangst oder durch Fakten zu belegen?
Immer wieder hört man, Haiangriffe auf Menschen wären ein Missverständnis, eine bedauerliche Verwechselung und dazu auch noch äußerst selten.
"Der weiße Hai" oder der viel schockierendere Originaltitel "Jaws" vermittelt den Zuschauern dagegen den Eindruck eines Killers auf Jagd nach Menschen.
Die Fakten:
Der aktuelle Incidentlog ist hier erhältlich: http://www.sharkattackfile.net/incidentlog.htm
Stand 11.12.2013, gab es seit Anfang 2007, also in ca. 7 Jahren, 808 Vorfälle.
9 Vorfälle wurden dabei dem Kitesurfen und 2 Vorfälle den Windsurfen zugeordnet.
(siehe Tabellen und beachtet den Doppeleintrag)
Erst mal fällt die sehr geringe Anzahl in Bezug auf die Gesamtvorfälle auf. Leider sind diese absoluten Zahlen nicht wirklich aussagekräftig. Bezogen auf die wirkliche Verweildauer in Wasser (schwimmend, bodydragend) könnte die Angriffshäufigkeit sogar höher sein. Sehr interessant sind die Injury Beschreibungen.
Da stellt sich schnell die Frage, ob wirklich eine Verwechselung mit Nahrung oder ein Missverständnis vorlag.
Diese Verwechslungsthese wird im Zusammenhang mit Haiangriffen immer wieder angeführt. Einige Wissenschaftler sind da jedoch anderer Meinung (Erich Ritter, Shark Research Institute). Auch das Wissen über die erstklassigen Sinne der Haie, spricht eigentlich gegen diese Theorie.
Als weitere mögliche Angriffsursachen werden angeführt:
Territorialverhalten
Hai fühlt sich bedroht
Verteidigung von Beute
Jagdmodus mit Reizüberflutung
Umweltbedingungen wie trübes Wasser
Neugier und Testbiss in die evtl. Nahrung
Spielverhalten
Bei der langen Liste und den vielen Unbekannten im Haiverhalten, fragt man sich unwillkürlich: "Wie soll man sich jetzt richtig verhalten?"
Liest man diese Empfehlungen, bleibt man am besten am Strand.
Viele bevorzugte Kiteplätze scheinen auch die Haie zu mögen. Da man einen Hai auch selten sieht und dieser bevorzugt von unten oder hinten angreift, hilft es wenig einen Schlachtplan zu entwerfen, oder doch?
Also bleibt nur sein Urlaubsziel oder Kitespots intelligent zu wählen.
Die meisten Angriffe werden folgenden Haien zugeordnet:
Weißer Hai (weltweit auch in kälterem Gewässer - z.b. Ärmelkanal, südliche Nordsee, häufig - west- und östlicher Nordatlantik, dem Mittelmeer, Südküsten Afrikas und Australiens)
Tigerhai (nachtaktiv, aggressiv, Allesfresser, tropische und gemäßigte Küstenregionen)
Bullenhai (aggressiv, auch in Süßwasser, Afrika, Asien, Australien, Nordamerika und Südamerika)
Wie befürchtet, gibt es fast keine Ausweichmöglichkeiten. Besonders Virginia Beach (USA), Neuseeland, Südafrika, Australien, dem Golf von Mexiko und Los Angeles sollte man meiden.
Dann sind doch wenigsten die Flachwasserlagunen sicher.
Leider auch nur bedingt.
Die meisten Haiangriffe ereignen sich in hüfttiefen Wasser. Ist ein Nahrungsangebot im flachen Lagunen vorhanden, wird man auch Haie antreffen.
Örtlich ist den Haien also schwer auszuweichen.
Allerdings kann man seine Verhaltensweise im Wasser anpassen.
DO'S & DONT's auf Deutsch
Besonders folgende Punkte sind wichtig:
Geräusche und schnelle Bewegungen vermeiden
Ausrüstung mit hohem Kontrast und glänzenden Schmuck vermeiden (z.b. Schuhe tragen)
Ruhig bleiben, hohe Herzfrequenz und Muskelzittern kann den Hai anlocken
Trübes Wasser und Flußmündungen meiden
Meide Jagdgebiete (z.b tauchende Vögel=Fischschwärme) und Angler
Höre auf dein Bauchgefühl
Neu auf dem Markt sind spezielle Wetsuits die vor Haiangriffen schützen sollen.
Seht selbst.
Bleibt zum Abschluß noch mal die Statistik. Dieser Vergleich gefällt mir besonders.
"Allein in New York werden jährlich 10 mal mehr Menschen von Menschen gebissen als weltweit von Haien."
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Eine schöne Seite zum schnellen Einstieg.
Haiwelt
International Shark Attack File
Ich glaube unsere besondere Angst vor Haien liegt darin begründet, das wir, mit unseren begrenzten Sinnen, nicht in der Lage sind, Haie in unseren Umfeld zu erkennen und entsprechend zu reagieren. So bleibt eine unbekannte Bedrohung aus der Tiefe, der wir schutzlos ausgeliefert sind.
Hang Loose
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